15.12.2022

Gemeinsames Bekenntnis zum konstruktiven Wandel im Lokalfunk NRW

Systembeteiligte unterschreiben Letter of Intent

Die Landesanstalt für Medien NRW und ihre Medienkommission haben sich bereits seit 2020, unter anderem bedingt durch die COVID-19-Pandemie, in besonderem Maße mit dem Lokalfunk NRW auseinandergesetzt. Angestoßen wurde dabei eine Strukturanalyse, mit dem Ziel aktuelle Herausforderungen im Lokalfunk NRW gemeinsam zu bewältigen und die Stabilisierung der lokalen journalistischen Vielfalt zu erwirken.

Zu diesem Zweck sind die beiden Teile des Zwei-Säulen-Systems und radio NRW bereits im Frühjahr 2021 gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW in einen Prozess eingetreten. In einer zukunftsgerichteten Analyse wurden Handlungsbedarfe in drei Bereichen identifiziert: Strategische Konzepte, wirtschaftliche Strukturfragen sowie organisatorische Fragen. Nun liegt das Ergebnispapier vor und es gibt ein gemeinsames Bekenntnis zur Umsetzung gemeinschaftlicher Maßnahmen zur Stabilisierung des Lokalfunks NRW in Form eines Letter of Intents.

„Die Bereitschaft aller Systembeteiligten im Lokalfunk in NRW, sich langfristig zur Stärkung der lokalen Vielfalt und zum Erhalt der redaktionellen Qualität im Lokalfunk NRW zu verpflichten, ist bemerkenswert und sie ist dringend erforderlich. Die Medienkommission begrüßt ausdrücklich, dass es nun ein gemeinsames Bekenntnis zum konstruktiven Wandel gibt“, kommentiert Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, Vorsitzender der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW.

„Die wichtigste Erkenntnis des Prozesses ist, dass der größte Hebel zum Wandel innerhalb des Systems selbst liegt. Lokale journalistische Vielfalt zu schützen, kann nur in einem wirtschaftlich tragfähigen System gelingen. Jetzt müssen alle einfach ihre Arbeit machen und auch weiterhin mitziehen, um die erkannten Potentiale tatsächlich zu nutzen. Ich bin einigermaßen optimistisch, dass das gelingen wird“, ergänzt Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.

Sowohl Veranstaltergemeinschaften als auch Betriebsgesellschaften sowie die dazugehörigen Verbände und radio NRW werden unter anderem ihre Vertrags-, Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen untereinander und im Gesamtsystem anpassen. Zudem ist eine koordinierte und deutlich stärker als bisher verschränkte strategische Ausrichtung der Systembeteiligten unbedingt notwendig. Auch die Landesregierung NRW und die Landesanstalt für Medien NRW sind gefordert, Korridore zu schaffen, um das Fortbestehen des Zwei-Säulen-Modells zu unterstützen.

Im nächsten Schritt wird der Reformprozess auch im Rahmen einer Pressekonferenz durch die Beteiligten gemeinsam mit Vertretern des Landes NRW vorgestellt. Für das Frühjahr 2023 ist außerdem die Umsetzung der anvisierten Maßnahmen geplant.