05.04.2022

Jede Meinung zählt – Mitreden meint Demokratie

Gemeinsames Projekt der Landesanstalt für Medien NRW und der Volkshochschulen, Förderung durch Staatskanzlei

Um Meinungsvielfalt im Netz zu fördern, schaffen die Volkshochschulen gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien NRW ein bundesweit einmaliges Angebot, in dem Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten der medialen Aufbereitung von Inhalten für die Online-Veröffentlichung geschützt ausprobieren können. Die Teilnehmenden lernen online mit der Medienbox NRW und in den digitalen und lokalen Räumen der Volkshochschulen, wie sie eigene Videobeiträge technisch einfach und dennoch ansprechend mit dem eigenen Smartphone erstellen und diese sicher veröffentlichen können. Und: Wer Inhalte recherchiert, Meinungen unterfüttert und publiziert, versteht gleichzeitig, wie Information entsteht und wird selbst resistenter gegen Falschmeldungen und Desinformation. So geht Nachrichtenkompetenz – vor allem in diesen Zeiten wichtiger denn je.

Da heute soziales Leben und Öffentlichkeit im Wesentlichen im Internet stattfinden, ist eine große Vielfalt der Themen und Sichtweisen im Netz von besonderem Wert und befördert den Meinungsbildungsprozess in unserer Gesellschaft. Dafür ist es notwendig, dass sich möglichst viele Menschen aktiv in öffentliche Diskurse einbringen – auch solche, die bislang abseits stehen, weil sie unsicher sind, wenige eigene Erfahrungen in den sozialen Medien oder Angst vor Fehlverhalten im Netz haben.

Selbstbestimmt und fair am Dialog im Netz teilhaben – jede Meinung zählt

Das Projektangebot „Selbstbestimmt und fair am Dialog im Netz teilhaben – jede Meinung zählt!“ wendet sich daher besonders an Menschen, die soziale Medien bislang vor allem rezeptiv nutzen und ihre wichtigen Stimmen bisher noch nicht in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht haben. Die Veranstaltungen finden zurzeit an Volkshochschulen in ganz NRW statt. Interessierte können sich für zukünftige Angebote an ihre Volkshochschule vor Ort wenden.

Die Staatskanzlei NRW unterstützt das Projekt durch die Förderung der Ausbildung der Trainerinnen und Trainer, die die Kurse in den Volkshochschulen leiten.

„In einer Welt, die sich schnell ändert, lernen wir auch als Erwachsene immer weiter. Die Volkshochschulen sind offen für alle und überall in NRW vor Ort. Sie verstehen sich als Bildungszentren und als Werkstätten der Demokratie, denn ihre Angebote stärken Teilhabe und Handlungsfähigkeit. Wir möchten, dass sich alle Menschen einbringen – dafür haben wir offene Räume und vermitteln ganz praktisch die notwendigen Skills“, sagt Celia Sokolowsky, Vorstandsvorsitzende des Landesverbands der Volkshochschulen von NRW.

„Sicher mit dem Handy umgehen, einfache Videos drehen und die eigene Meinung im Internet kundtun: All das ist heutzutage kein Problem. Doch was ist, wenn man nicht zur Gruppe der sogenannten ‚Digital Natives‘ gehört und sich der Umgang mit öffentlicher medialer Kommunikation noch fremd anfühlt? An der VHS Mönchengladbach nehmen insgesamt 23 Menschen am kostenfreien Bildungsangebot Handyvideos selbst gemacht teil und sammeln wichtige praktische Erfahrungen im Bereich der Medienkompetenz“, sagt Thomas Erler, Direktor der Volkshochschule Mönchengladbach.

„Nachrichtenkompetenz und die Möglichkeit, seine eigene Meinung frei sagen zu können, sind für alle enorm wichtig. Im Sinne der Meinungsvielfalt muss es ja gerade darum gehen, auch jene abzuholen, die bisher im Diskurs eher still waren. Daher liegt uns viel daran, Projekte wie dieses zu unterstützen – online durch die Medienbox NRW und vor Ort mit den Kursen in den Volkshochschulen, um so möglichst Viele zu erreichen“, sagt Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.

„Nachrichten- und Informationskompetenz sind grundlegende Fähigkeiten für Bürgerinnen und Bürger einer Demokratie. Jede und jeder muss wissen, wie man Quellen einordnen und Informationen recherchieren kann – und welche Rolle die eigene Stimme für eine konstruktive öffentliche Debatte spielt. Nur wenn wir von den gleichen Fakten ausgehen, können wir darüber diskutieren, wie wir sie bewerten und damit umgehen wollen. Jedes Angebot, das diese Fähigkeiten vermittelt, ist enorm wichtig. Ich freue mich sehr, dass sich in diesem Fall mit dem Landesverband der Volkshochschulen und der Landesanstalt für Medien NRW zwei so starke Partner zusammengetan haben. Durch solche Allianzen werden viele Menschen erreicht – und das bewirkt wirklich etwas“, sagt Nathanael Liminski, Medienstaatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.

Medienbox NRW
Bei der Medienbox NRW handelt es sich um ein kostenloses Online-Angebot für alle, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit medial ausüben wollen. In unterschiedlichen Modulen lernen Nutzerinnen und Nutzer grundlegende Techniken der Medienproduktion kennen und finden Unterstützung bei der eigenen Erstellung von Audio- und Videobeiträgen. Das interaktive Learning-Angebot ist für das Selbststudium ausgelegt und somit orts- und zeitunabhängig verfügbar. Ziel ist es, alle Bürgerinnen und Bürger Nordrhein-Westfalens zur medialen Teilhabe an der gesellschaftlichen Meinungsbildung zu ermutigen und zu befähigen. Dieses partizipative Angebot der Landesanstalt für Medien NRW stärkt die mediale Vielfalt besonders im lokalen Raum und trägt damit maßgeblich zur Stabilisierung demokratischer Prozesse bei. Hier geht es zum Angebot.