26.09.2022

„Dein Kind zockt online mit Freunden. Oder Fremden?“

Online-Kampagne sensibilisiert Eltern für sexuelle Übergriffe auf Kinder im Netz – und gibt praktische Tipps an die Hand

Übernahme der klicksafe-Pressemitteilung vom 26. September 2022

Social-Media-Aktionen, Kampagnenfilme und Informationsmaterial mit Hilfen für den Alltag: Die EU-Initiative klicksafe hilft Eltern ab dem 26. September 2022 mit einer Kampagne dabei, ihren Nachwuchs gegen Cybergrooming zu stärken.

Ist die neue Chat-Bekanntschaft der Tochter wirklich selbst noch Teenie oder gibt sie das nur vor? Was tun, wenn das eigene Kind im Internet sexuell belästigt wird? Ab dem 26. September widmet sich die EU-Initiative klicksafe in einer umfangreichen Kampagne unter dem Hashtag #JedesVierteKind dem Thema Cybergrooming.

Dass Kinder und Jugendliche im Netz belästigt werden, ist inzwischen ein weit verbreitetes Phänomen: Fast ein Viertel aller 8- bis 18-Jährigen und somit jedes vierte Kind, so das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW von Dezember 2021, ist online schon einmal von fremden Erwachsenen zu einer Verabredung aufgefordert worden. Jedes siebte Kind hat bereits ungefragt Nacktfotos von Fremden geschickt bekommen, ebenso viele wurden dazu angehalten, sich vor Webcam oder Smartphone-Kamera für eine erwachsene Internet-Bekanntschaft auszuziehen.

„Ein Viertel aller Kinder und Jugendlichen wird im Netz sexualisiert kontaktiert. Diese aktuellen Untersuchungszahlen sind außerordentlich alarmierend. Alarmierend ist auch, dass solche Taten nur selten angezeigt werden. Dieser Zustand nimmt uns alle in die Pflicht. Vor allem müssen sich Eltern, Lehrkräfte und weitere Bezugspersonen von Kindern gemeinsam der Dimension bewusst werden, die hinter dem Begriff Cybergrooming steht. Entsprechend setzt die klicksafe Kampagne explizit bei Eltern an, damit sie Warnsignale erkennen und im Ernstfall richtig handeln können“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.  

„Dein Kind teilt Fotos mit Freunden. Oder Fremden?“ Mit solchen provokanten Fragen spricht klicksafe im Rahmen ihrer Social Media-Kampagne auf Instagram, Facebook und Twitter auch diejenigen Eltern an, die sich bislang noch nicht intensiv mit den Gefahren von Cybergrooming beschäftigt haben. Praktische Hilfestellung und Hintergrundwissen zum Thema vermitteln außerdem ein Erklärvideo, die Infobroschüre „Und dann wollte er Nacktfotos – So machst du dein Kind stark gegen sexuelle Belästigung im Netz“ sowie eine Familien-Checkliste zum gemeinsamen Durcharbeiten. Auf der klicksafe Website www.klicksafe.de/JedesVierteKind finden sich alle Kampagnenbausteine zu den Erfahrungen von Kindern mit sexualisierter Ansprache im Netz gebündelt. Die neuen Materialien stehen dort kostenlos als Download oder als Printversion zum Bestellen zur Verfügung.

Das elektronische Pressekit zur Kampagne inkl. Bild- und Videomaterial finden Sie hier www.klicksafe.de/JedesVierteKind-Pressekit zum Download. Für Interviews stehen die klicksafe-Expertinnen und Experten der Landesanstalt für Medien NRW zur Verfügung.

Am 15. September 2022 startete klicksafe in Kooperation mit der Online-Beratungsplattform JUUUPORT.de mit den Hashtags #WehrDICH und #GegenCybergrooming bereits eine Kampagne zum Thema Cybergrooming, die Kinder und Jugendliche direkt anspricht. Im Mittelpunkt dieser Kampagne steht die Stärkung von Kindern und Jugendlichen, so dass sie sich selbst vor einer gezielten Kontaktanbahnung im Netz schützen und dagegen wehren können. Denn wenn Kinder und Jugendliche in Sozialen Medien online sind, sollten sie wissen, wie sie ihr eigenes Profil schützen, Kontakte melden und blockieren können. Wichtig ist zudem, dass sie Anlaufstellen kennen und gerüstet sind, sich Hilfe zu suchen, wenn sie von sexualisierter Gewalt im Netz betroffen sind. Nähere Infos zu der Kampagne „Wehr Dich! Gegen sexualisierte Gewalt im Netz“ finden Sie unter klicksafe.de/wehr-dich und klicksafe.de/wehr-dich-pressekit.


Über klicksafe
klicksafe hat zum Ziel, die Online-Kompetenz der Menschen zu fördern und sie mit vielfältigen Angeboten beim kompetenten und kritischen Umgang mit dem Internet zu unterstützen. Die EU-Initiative ist politisch und wirtschaftlich unabhängig und wird in Deutschland von den Medienanstalten in Rheinland-Pfalz (Koordinator) und in Nordrhein-Westfalen umgesetzt. Auf der Website www.klicksafe.de finden Nutzende eine Vielzahl von aktuellen Informationen, praktischen Tipps und Unterrichtsmaterial zu digitalen Diensten und Themen. Die Zielgruppen sind Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Eltern, Kinder, Jugendliche und Multiplizierende. klicksafe ist das nationale, deutsche Awareness-Centre und wird gefördert durch das CEF Telecom Programm der Europäischen Union. Seit 2008 koordiniert klicksafe auch das Safer Internet Centre DE, dem die Internet-Hotlines von eco, FSM und jugendschutz.net sowie die Helpline Nummer gegen Kummer angehören.

Hashtag
#JedesVierteKind

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