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Wie wir mit Künstlicher Intelligenz gegen Hassrede vorgehen

Wie kann der Kampf gegen Rechtsverstöße im Netz effektiver und zielgerichteter werden? Indem wir sorgfältig arbeiten – und neue Methoden etablieren. Deswegen haben wir ein KI-Tool entwickelt, das Hasskriminalität so zuverlässig wie nie zuvor aufdeckt.

Die Menschenwürde zu schützen, das ist unser Anspruch. Doch wie kann man dem in einem unübersichtlichen und zugegebenermaßen riesigen Onlineumfeld gerecht werden? Unsere Antwort auf diese Frage ist der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). Seit 2020 setzen wir ein KI-Tool in unserer Aufsichtsarbeit ein, das Rechtsverstöße im Netz effizienter findet, als wir es mit menschlicher Kraft alleine hinbekämen. Und das die Zusammenarbeit der Medienanstalten, den Schutz unserer Mitarbeitenden und unsere Reaktionsgeschwindigkeit auf aktuelle Ereignisse enorm gesteigert hat.

„Der Schutz der Meinungsfreiheit erfordert, dass wir Hass und Hetze entschlossen entgegentreten. Mithilfe von KI gelingt das heute besser denn je.“

Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW


Meilensteine des KI-gestützten Monitorings

Dieses Tool heißt KIVI – die Verschmelzung der Begriffe „KI“ und „vigilare“ – Lateinisch für „wachsam sein“. Durch das automatisierte Monitoring von über 10.000 öffentlichen Social-Media-Profilen und Webseiten ermöglicht uns KIVI die Identifizierung einer Vielzahl potenzieller Rechtsverstöße – und eine direkte Vorbereitung zur juristischen Prüfung durch unser geschultes Personal. 50 Prozent der Verdachtsfälle führen zu strafrechtlichen Ermittlungsverfahren, die Meldung tatsächlicher Verstöße hat sich so vervielfacht. Was uns besonders stolz und erfolgreich macht.

Heute arbeiten alle Medienanstalten in Deutschland mit dem in unserem Auftrag entwickelten KI-Tool. So gehen wir gemeinsam bundesweit gegen Verstöße gegen die Menschenwürde, gegen Hass und Gewaltdarstellung, Pornografie und andere jugendgefährdende Inhalte vor. Auch die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden konnten wir so weiter professionalisieren. 2019 haben wir eine Machbarkeitsanalyse für den Einsatz digitaler Hilfsmittel in der Medienaufsicht beauftragt. 2020 begann die Entwicklung des Tools durch die Condat AG in Berlin. Innerhalb eines halben Jahres war der Prototyp im Einsatz, danach konnte das Tool Kanal für Kanal ausgerollt werden. Von Twitter und YouTube bis zu Plattformen wie Telegram und VK durchsucht das Tool heute mehr als 10.000 Seiten täglich. 

 

KIVI verbessert die Zusammenarbeit der Medienanstalten

Mehr Schutz, weniger Belastung

Die Rolle von KIVI im Aufsichtsprozess


KOOPERATION VON LANDESMEDIENANSTALTEN UND BUNDESKRIMINALAMT

Seit 2022 arbeiten wir eng mit dem Bundeskriminalamt zusammen – knapp 1.200 strafrechtlich relevante Inhalte haben wir seitdem bei der Zentralen Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet (ZMI BKA) gemeldet. Nun wird diese Kooperation ausgeweitet: Die Meldemöglichkeit steht bundesweit allen Landesmedienanstalten zur Verfügung.