21.11.2025

Online-Gefahren bereits in der Grundschule begegnen

Landesanstalt für Medien NRW und Schulministerium bringen Medienscouts NRW an die Grundschulen

Kinder nutzen digitale Medien immer früher – viele sind bereits im Grundschulalter online. Durch ihren frühen Einstieg ins Internet sind Kinder auch immer früher gravierenden Gefahren der Online-Welt ausgeliefert. Denn sobald Kinder eigenständig im Internet unterwegs sind, sinkt auch die Kontrolle von Eltern darüber, was Kinder tun, womit und vor allem, mit wem sie in Kontakt kommen: sexualisierte Kontaktaufnahme durch Erwachsene, Cybermobbing oder ängstigende und verstörende Inhalte.

Um Kinder wirksam vor diesen Gefahren zu schützen, müssen Eltern und Lehrkräfte gemeinsam Verantwortung übernehmen und Kindern einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Internet beibringen. Dabei dürfen Eltern und Lehrkräfte nicht allein gelassen werden. Daher bringen das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Landesanstalt für Medien NRW ihr wichtigstes schulisches Angebot zur Förderung von Medienkompetenz jetzt an die Grundschulen.  

An mehr als 100 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen wurden im Jahr 2025 die Medienscouts NRW etabliert: Medienscouts sind Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam mit ihren Betreuungslehrkräften ihren Mitschülerinnen und Mitschülern beibringen, wie sie sich selbst im Internet schützen und digitale Medien verantwortungsvoll nutzen. Geplant ist eine stetige und flächendeckende Ausweitung des Angebots. Bis Ende 2026 sollen Medienscouts an mindestens 300 Grundschulen in NRW im Einsatz sein.  

Angeleitet durch Lehrkräfte: Wissensvermittlung durch Mitschülerinnen und Mitschüler 

Im Fokus der Medienscouts-Arbeit in der Grundschule stehen kindgerecht aufgearbeitete Themen, wie der Umgang mit fremden Personen in Chats und Social Media, die Benutzung von Suchmaschinen oder die Beachtung von Bildrechten. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf dem Schutz der Privatsphäre und der eigenen Sicherheit. Im Rahmen des Angebots Medienscouts NRW an der Grundschule werden pro Schule zwei Fachkräfte geschult. Diese Beratungs­fachkräfte bilden anschließend die Medienscouts, Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen, aus. Angeleitet durch ihre Lehrkräfte, vermitteln die Medienscouts im Rahmen des medienpädagogischen Konzepts der Schule einen sichereren Umgang mit digitalen Medien. 

„Digitale Medien sind aus dem Alltag unserer Kinder nicht mehr wegzudenken. Deshalb ist es so wichtig, sie frühzeitig im bewussten Umgang damit zu stärken“, erklärt Schulministerin Dorothee Feller. „Die Medienscouts an den Grundschulen helfen ihren Mitschülerinnen und Mitschülern dabei, genau diese Kompetenzen aufzubauen und das auf besonders effektive Weise: durch Gleichaltrige, die das Thema authentisch vermitteln.“

„Bevor wir unsere Kinder allein auf die Straße lassen, bringen wir ihnen bei, wie man sich in der Öffentlichkeit verhält, um möglichen Gefahren aus dem Weg zu gehen. So muss es auch im Umgang mit dem Internet sein. Wir gehen mit unseren Angeboten dahin, wo wir alle Kinder erreichen. Die Grundschule ist deswegen genau der richtige Ort für die Medienscouts NRW“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.

Grundlage für die Teilnahme an der Ausbildung ist die vorherige Arbeit mit dem Internet-ABC im Unterricht. Medienscouts NRW ist ein Peer-to-Peer-Angebot, bei dem die Kinder von geschulten Lehrkräften und pädagogischen Fachkräften begleitet werden. Diese Fachkräfte durchlaufen eine umfassende Qualifizierung und bilden anschließend die Medienscouts an ihrer Schule aus. Das Programm steht allen Grundschulen in NRW offen. Interessierte Schulen finden alle wichtigen Informationen zum Angebot auf der Website der Medienscouts NRW.

Medienscouts NRW ist das größte Peer-to-Peer-Angebot im deutschsprachigen Raum. Gemeinsam mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen möchte die Landesanstalt für Medien NRW das Angebot perspektivisch weiter ausbauen.  Bisher wurden an über 1.200 weiterführenden Schulen mehr als 8.500 Schülerinnen und Schüler als Medienscouts qualifiziert und rund 3.600 Beratungsfachkräfte ausgebildet. Seit Anfang 2025 wird das Angebot schrittweise auf Grundschulen in NRW ausgeweitet.