26.06.2019

Landesanstalt für Medien NRW und Universität Duisburg-Essen entwickeln Selbsttest zur Reflexion der Smartphone-Nutzung

Ständig online – Wie bewusst ist Ihnen Ihr Griff zum Smartphone?

Wann haben Sie das letzte Mal Ihr Smartphone auf Neuigkeiten geprüft? Häufig ist der Griff zum Smartphone eine Routine, die so selbstverständlich abläuft, dass uns das tatsächliche Ausmaß unserer Smartphone-Nutzung gar nicht bewusst ist.

Die Landesanstalt für Medien NRW hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Matthias Brand von der Universität Duisburg-Essen daher einen Selbsttest zur Reflexion der Smartphone-Nutzung entwickelt. In zwölf fiktiven Alltagssituationen können Interessierte mit diesem Test ihre eigene Smartphone-Nutzung auf spielerische Weise für sich persönlich überprüfen.

„Wir nutzen unser Smartphone mittlerweile so automatisch, dass wir unsere tägliche Handy- und Internetzeit häufig nicht mehr überblicken und mögliche Risiken ausblenden“, so Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW. „Es schadet sicher nicht, sich das mit diesem Test einmal vor Augen zu führen. Manchmal hilft ein harmloser Schreck.“

„Der Selbsttest stellt keine Diagnose“, betont Prof. Matthias Brand. „Er soll dazu anregen, über die eigene Smartphone-Nutzung nachzudenken mit dem Ziel, eine für sich selbst als funktional in den Alltag integrierte und als Bereicherung erlebte selbstregulierte Nutzung des Smartphones zu erreichen“. Dafür kann der Test auch im Rahmen der familiären oder schulischen Medienerziehung eingesetzt werden. 

Dem Selbsttest zur Smartphone-Nutzung liegt ein Forschungsprojekt zum dysfunktionalen Internet-Nutzungsverhalten von Prof. Brand und seinem Team zugrunde. Das Forschungsprojekt identifiziert individuelle Faktoren und ihre Wechselwirkungen, die eine dysfunktionale, also eine schadhafte Internetnutzung begünstigen. Ebenso werden Faktoren ermittelt, die zu einer funktionalen und selbstregulierten Smartphone-Nutzung beitragen und damit präventiv wirksam sein können.

Die Landesanstalt für Medien NRW unterstützt die Forschung zur Medienentwicklung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. Die Forschungsergebnisse dienen unter anderem als Grundlage für die Entwicklung von Maßnahmen und Instrumenten zur Unterstützung der Medienkompetenz von Bürgerinnen und Bürgern in NRW.