06.02.2019

Erfolgreicher Safer Internet Day 2019 mit großer Resonanz auf #lauteralshass

Neue forsa-Ergebnisse zu „Hate Speech und Diskussionsbeteiligung im Internet“

Am gestrigen Safer Internet Day 2019 fanden bundesweit Aktionen gegen Hass im Netz statt. Mit der prominent unterstützten Eröffnung in der Düsseldorfer Werner-von-Siemens-Realschule haben die Veranstalter ein starkes Zeichen gegen Hass im Netz gesetzt und dazu aufgerufen, an diesem internationalen Aktionstag #lauteralshass zu sein.

Eine aktuelle forsa-Umfrage im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW macht das Problem deutlich: 85 % der 14- bis 24-Jährigen sind in Social Media bereits mit „Hate Speech“ konfrontiert worden. Dabei findet es eine deutliche Mehrheit der in der forsa-Umfrage Befragten (63 %) persönlich nicht in Ordnung, Hasskommentare, die sich nicht gegen die eigene Person richten, zu ignorieren. Gleichzeitig nehmen nur wenige an öffentlichen Diskussionen im Netz teil, bei den 14- bis 24-Jährigen beteiligt sich weniger als ein Zehntel der Befragten häufig oder sehr häufig. Ursache dieser Zurückhaltung könnte der raue Umgangston im Netz sein, denn ein Drittel der Befragten, die sich nicht an öffentlichen Diskussionen im Internet beteiligen, gibt an, aus Angst vor Beleidigungen nichts (mehr) online zu stellen. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier.

Nathanael Liminski, Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen, betont „Wenn man die Verrohung unserer digitalen Umgangsformen und den Hass im Netz anschaut, kann man manchmal den Eindruck bekommen, das Internet sei eine Naturgewalt. Aber es gibt Regeln, die unser Zusammenleben gestalten – und die gelten im Digitalen genauso wie im Analogen. Es darf auch im Internet keine No-Go-Areas geben. Strafrechtlich relevante Hetze und Beleidigungen verfolgen wir mit aller Härte, um der kleinen, aber lauten Gruppe der Hassredner zu zeigen, dass sie unter Beobachtung stehen. Gleichzeitig müssen wir auch einen positiven Diskurs über die Chancen digitaler Kommunikation führen.“

„Hass im Netz ist Gewalt gegen Demokratie“, sagt Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW. „Wenn Medien aus Furcht vor Shitstorms kritische Themen nicht mehr aufgreifen oder ihre Kommentarforen wegen zu vieler extremer Meinungen schließen müssen, gibt es keinen öffentlichen Diskurs mehr. Das betrifft jeden. Laut unserer aktuellen forsa-Studie zum Thema „Hate Speech“ verzichten viele Menschen online auf Meinungsäußerungen, weil sie Angst vor Hasskommentaren haben. Zum Safer Internet Day 2019 setzen wir deshalb ein Zeichen gegen Hass im Netz. Die breite Unterstützung, die wir für unsere Aktion #lauteralshass bekommen, zeigt: Eine große Mehrheit wünscht sich ein faires Miteinander im Internet.“

Auch die Rapper und Schauspieler Eko Fresh und Afrob, der Comedian Faisal Kawusi, die Moderatorin Jeannine Michaelsen und der Schauspieler Patrick Mölleken sowie der Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Düsseldorfer Stadtdirektor Burkhard Hintzsche setzten sich mit den Schülern vor Ort für einen selbstbestimmten und fairen Umgang im Internet ein. Außerdem stellten die YouTuberinnen Silvi Carlsson (Kanal „Silvi Carlsson“) und Hazel Ly (Kanal: „Pocket Hazel“) die neue klicksafe-Videoreihe #lauteralshass vor, in der sie gemeinsam mit Robin Blase (Kanal: „RobBubble“) über ihre Erfahrungen im Umgang mit Hass im Netz sprechen.

Safer Internet Day weltweit

Ins Leben gerufen wurde der Safer Internet Day 2004 auf Initiative der Europäischen Kommission mit dem Ziel, den verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet und den neuen Medien zu fördern. Auf internationaler Ebene zeichnet seitdem das Europäische Netzwerk INSAFE für die Durchführung des Safer Internet Days verantwortlich. Die diesjährige Botschaft richtet sich direkt an die Internetnutzerinnen und Internetnutzer: „Together for a better internet“ lautet das Motto. In Deutschland wird die Initiative klicksafe gemeinsam von der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) Rheinland-Pfalz (Koordination) und der Landesanstalt für Medien NRW umgesetzt.