
Freiheit schützen – Recht gemeinsam sichern
Einladung zur Veranstaltung am 01. Oktober ab 11.00 Uhr in der Landesanstalt für Medien NRW
Freiheit ist nicht selbstverständlich. Sie muss zu jeder Zeit und an jedem Ort geschützt werden. Diese wichtige Aufgabe nehmen wir gemeinsam mit Ihnen an. Unsere Veranstaltung „Freiheit schützen – Recht gemeinsam sichern“ ist Ausdruck dieses Anspruchs: Wir wollen uns vergewissern, dass wir als Gesellschaft – und insbesondere als Medienanstalten – bereit und in der Lage sind, unsere demokratischen Grundwerte zu verteidigen.
Denn wir stehen heute vor Herausforderungen, die tief in unsere Kommunikationsräume hineinreichen: Manipulation, Extremismus im Netz, wirksame Regulierung und die Sichtbarkeit gesellschaftlich relevanter Inhalte verlangen nach klugen und wirksamen Antworten. „Freiheit schützen – Recht gemeinsam sichern“ gibt uns den Raum, diesen Herausforderungen gemeinsam zu begegnen. Im Austausch mit Ihnen wollen wir daran arbeiten, wie Medienregulierung weitergedacht und konkret ausgestaltet werden kann.
Wir starten unsere Veranstaltung mit einem Impulsvortrag und Einordnungen von Dr. Tobias Schmid (Direktor der Landesanstalt für Medien NRW) und Dr. Eva Flecken (Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Medienanstalten) zur Demokratiesicherung und der Rolle, die der staatsfernen Medienaufsicht dabei zukommt. Anschließend geben Corinna Rhein (Leiterin Strategie und Öffentlichkeitsarbeit) und Michael Petri (Leiter Gremien und Regulierung) Einblicke in den Aufbau und die Zuständigkeiten der neu organisierten Gemeinsamen Geschäftsstelle der Medienanstalten.
In vier Workshops sollen im Laufe des Nachmittags Strategien für eine zielgerichtete und praxisorientierte Weiterentwicklung unserer Tätigkeitsfelder erarbeitet werden. Dort diskutieren wir aktuelle Themen, die die Medienaufsicht bewegen:
Workshop 1: Quelle: Vertrau mir – Desinformation erkennen, verstehen und bekämpfen
Leitung: Annabel Schultz und Nadine Eikenbusch
Desinformation und Manipulation sind keine neuen Phänomene – doch ihre technische Raffinesse hat in den letzten Jahren eine neue Dimension erreicht. Die Bekämpfung gezielter Falschinformationen erfordert daher ein zweigleisiges Vorgehen: Auf der aufsichtsrechtlichen Ebene geht es darum, technische Manipulationen wie algorithmisch gesteuerte Verbreitung, Deepfakes oder Bot-Netzwerke zu regulieren. Auf der aufklärerischen Ebene steht die Befähigung der Nutzerinnen und Nutzer im Mittelpunkt: Sie sollen lernen, Desinformation zu erkennen und kritisch zu hinterfragen – insbesondere unter dem Gesichtspunkt „Cui bono?“ – also, wer profitiert von gezielten Falschinformationen? Auf dieser Basis entwickeln wir in diesem Workshop ein gemeinsames Verständnis für aktuelle Formen gezielter Informationsmanipulation und diskutieren wirkungsvolle Gegenmaßnahmen.
Workshop 2: Extremismus im Netz: Regulierung im Spannungsfeld zwischen Meinungsfreiheit und Organisationsverboten
Leitung: Dr. Laura Braam und Barbara Banczyk
Die Medienaufsicht steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, extremistische Inhalte im digitalen Raum rechtskonform zu regulieren und dabei die verfassungsrechtlich geschützte Meinungs- und Religionsfreiheit zu achten. Besonders relevant wird dies bei der Umsetzung von Vereinsverboten, wenn verbotene Gruppierungen weiterhin über soziale Medien, Videoplattformen oder eigene Webseiten aktiv sind.
Ein aktueller Schwerpunkt liegt auf fremd-, insbesondere arabischsprachigen Inhalten, deren rechtliche Bewertung und inhaltliche Einordnung besondere Anforderungen an die Medienaufsicht stellt – etwa im Hinblick auf kulturelle Kontexte, sprachliche Nuancen und die Abgrenzung zwischen politischer Meinungsäußerung und extremistischer Propaganda.
In diesem Workshop werden konkrete Fallbeispiele diskutiert. Ziel ist es, rechtliche und praktische Handlungsspielräume zu identifizieren und Ansätze für eine differenzierte und effektive Regulierung zu entwickeln.
Workshop 3: Neue Instrumente für die Medienaufsicht: Umsetzung des 6. MÄStV
Leitung: Julia Mischke und Paula Opiela
Die Medienaufsicht steht vor einem entscheidenden Schritt: Mit dem 6. Medienänderungsstaatsvertrag (MÄStV) sollen die Landesmedienanstalten nun zum 01. Dezember 2025 neue Aufsichtsinstrumente zur effektiven Rechtsdurchsetzung erhalten. Der Workshop beleuchtet zwei zentrale Neuerungen: die Möglichkeit, (wesentlich) inhaltsgleiche Ersatzseiten – sog. Mirror-Pages – schneller sperren zu lassen, sowie das Prinzip „Follow the Money“, das es erlaubt, Zahlungsströme auf unzulässigen Angeboten zu unterbinden und so wirtschaftlichen Druck auf Anbieter auszuüben.
Der Workshop nimmt dabei sowohl juristische wie auch praktische Fragestellungen im Zusammenhang mit der konkreten Umsetzung dieser neuen Aufsichtsinstrumente in den Blick.
Workshop 4: Mehrwert für alle: Strategien zur Sichtbarkeit gesellschaftlich relevanter Inhalte
Leitung: Simone von Bentivegni und Dr. Sebastian Stöcker
Was bedeutet „Public Value“ im Kontext digitaler Medien? Der Workshop bietet Raum für die Diskussion über eine gemeinsame Definition und Einordnung von Inhalten mit gesellschaftlichem Mehrwert, die in der non-linearen Medienwelt auffindbar sein sollen. Gerade durch die Überflutung des Internets mit Inhalten aus unterschiedlichen Themenfeldern ist eine Begrenzung auf einen definierten Umfang unumgänglich. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis zum Anwendungsbereich der Public Value-Inhalte zu finden, die privilegiert non-linear auffindbar sein sollen. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Definition von Nachrichten und Information gelenkt.
ANMELDUNG
Hier können Sie sich für die Veranstaltung und die Workshops anmelden.
DAS PROGRAMM
11.00 Uhr
Einlass
11.30 Uhr
Begrüßung und Austausch
Dr. Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRWDr. Eva Flecken, Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Medienanstalten
Corinna Rhein, Leiterin Strategie und Öffentlichkeitsarbeit
Michael Petri, Leiter Gremien und Regulierung
12.30 Uhr
Mittagspause und Catering
13.15 Uhr
Workshop-Phase
14.30 Uhr
Kaffee-Pause
14.45 Uhr
Präsentation und Diskussion der Workshop-Ergebnisse
ab 16.00 Uhr
Get-together mit Snacks und Getränken
Landesanstalt für Medien NRW
Zollhof 2
40221 Düsseldorf
Standort öffnen
Telefon: 0211 770070
E-Mail: info@medienanstalt-nrw.de
Bahnverbindungen
Straßenbahn 707 nach D-Medienhafen, Kesselstraße
Haltestelle Wupperstraße
(5 Minuten Fußweg)
Straßenbahn 709 nach Neuss Theodor-Heuss-Platz
Haltestelle Stadttor
(7 Minuten Fußweg)
S-Bahn S8 nach Mönchengladbach
S-Bahn S11 nach Bergisch Gladbach
S-Bahn S28 nach Kaarst Kaarster See
Haltestelle Völklinger Straße
(10 Minuten Fußweg)
Parkmöglichkeiten
Q-Park Medienhafen / Kino
Zollhof 30
40221 Düsseldorf
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Parkhaus „Neuer Zollhof“ Düsseldorf
Gehry-Bauten
Neuer Zollhof 3
40221 Düsseldorf
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ampido Parkplatz Düsseldorf Medienhafen
Kaistraße 5
40221 Düsseldorf
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Parkhaus am Sankt Martinus Krankenhaus
Völklinger Str. 14
40219 Düsseldorf
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