Frage: Warum sind Influencer so beliebt bei Kindern und Jugendlichen?
Antwort Kim Beck (Handysektor; leitete den Workshop „Was geht bei YouTube, Instagram und Co.?“)
„Also ich glaube, Influencer haben nen ganz großen Einfluss auf Jugendliche und auch schon Kinder, deshalb, weil sie Orientierung bieten in ganz vielen Entwicklungsfragen. Sie zeigen: Wie sieht es so aus, wenn man ne Freundin hat, wenn man nen Freund hat? Sie zeigen: Wie zieht man sich an? Wie kommt man gut bei anderen an? Und all das. Und das schaut man sich eben gerne an, um sich zu orientieren, und nimmt dann vielleicht eben auch so was mit wie, ja, Werbung: Welche Produkte sind gerade cool, welche Produkte sind gerade angesagt?“
Frage: Haben Influencer einen großen Einfluss auf ihre Zuschauer, wenn es um Appelle zum Kauf eines Produkts geht?
Antwort Beck:
„Also ich denke Influencer spielen auf jeden Fall ne Rolle bei der Kaufentscheidung, gerade bei Jugendlichen. Weil das ne andere Werbung ist, als die Werbung, die Jugendliche aus dem Fernsehen kennen – das tun sie ganz schnell auch dann ab ‚ok das ist Fernsehwerbung, muss ich nicht alles glauben‘. Aber mein Influencer, mein YouTube-Star, den mag ich einfach auch gerne und wenn der mir was empfiehlt, dann ist es eher wie ne Empfehlung von nem Freund oder von ner Freundin. Und da glaub‘ ich dann einfach auch eher dran und schau mir das dann auch eher an, kauf mir das vielleicht. Fühl mich dann durch dieses Produkt meinem Star auch ein bisschen näher, denn er hat die gleiche Limo getrunken oder sie hat die gleiche Wimperntusche – das ist natürlich schön, wenn ich das auch haben kann.“
Frage: Was sollten Eltern beachten, wenn sie mit ihren Kindern über Influencer, Instagram oder YouTube sprechen?
Antwort Beck:
„Ich würd‘ Eltern auf jeden Fall raten, das Thema ernst zu nehmen und zu versuchen, den Kindern da auf Augenhöhe zu begegnen. Auch mal zuzuhören: Wen schaust du dir da gerne an? Was findest du so spannend daran? Und da wirklich zuzuhören. Kinder haben da eigentlich ganz viel Lust auch drüber zu reden und davon zu erzählen. Man kann als Erwachsener ganz viel entdecken: Was sind gerade spannende Themen für mein Kind? Und man kann dann auch ins Gespräch darüber kommen: Okay, aber ist das eigentlich alles echt, was du da siehst? Und kann dann das eigene Wissen, vielleicht auch über Werbung, einfließen lassen. Und dann bestimmt auch ins Gespräch kommen über den eigenen Account: Sind die eigenen Kinder zum Beispiel bei YouTube oder bei Instagram? Was zeigen die da von sich? Und was soll man da vielleicht für Einstellungen noch vornehmen? Und das Ganze versuchen, na, in so nem ganz lockeren Gespräch und auf Augenhöhe zu machen, ohne immer so von oben herab ‚haha, diese Influencer, die Youtuber, die du da guckst, das ist doch alles nur Quatsch‘ – ich glaube, das ist nicht der richtige Weg.“