Frage: Worum geht es bei „ReSet – Der Selbsttest zur Smartphone-Nutzung“?
Antwort Prof. Dr. Matthias Brand (Kognitionspsychologe an der Universität Duisburg-Essen; Entwickler des Tools):
„Das ist ein Instrument, das, ganz niedrigschwellig, das Nachdenken über die eigene Smartphone- und Internetnutzung anregen soll. Das heißt, es geht nicht darum, festzustellen, wie die Smartphone-Nutzung ist und ob sie funktional oder problematisch ist, sondern es geht darum, anzuregen, die eigene Nutzung kritisch zu hinterfragen. Für sich zu prüfen, ob das Smartphone so genutzt wird, wie man das gerne hätte.“
Frage: Warum ist die Reflexion und Selbstregulierung bei der Smartphone-Nutzung so wichtig?
Antwort Brand:
„Wir haben in einer Reihe von Studien gefunden, sehr konsistent, dass die Fähigkeit zur Selbstregulation und zur Selbstkontrolle eine ganz wichtige Stellschraube ist bei der Frage, ob eine dysfunktionale Internetnutzung sich entwickelt. Das heißt, Personen, die eine hohe Selbstregulationskompetenz haben, entwickeln weniger wahrscheinlich auch eine problematische Nutzung des Internets. Und deswegen ist es so wichtig, die Selbstregulation zu fördern. Darüber hinaus ist jetzt auch die Selbstregulationskompetenz aufgenommen worden in den Medienkompetenz-Rahmen des Landes Nordrhein-Westfalen. Das heißt, es ist wichtig, auch Instrumente zur Verfügung zu stellen um die Selbstregulationskompetenz zu fördern – und das wollen wir auch mit dem Instrument erreichen. Das heißt, das Instrument, das wir entwickelt haben vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Literatur und Methodik, soll auch einen Beitrag dazu leisten, in den Diskurs über die Smartphone-Nutzung und die Selbstregulation bei der Smartphone-Nutzung einzusteigen.“
Frage: Mit welcher Methodik wurden diese Ergebnisse erarbeitet?
Antwort Brand:
„Ja, wir haben ein multi-methodologisches Vorgehen bei der Instrumentenentwicklung angesetzt. Wir haben zunächst mit Fokus-Gruppen gearbeitet, da waren auch die Medienscouts von NRW zahlreich vertreten, und haben in Gruppendiskussionen uns zunächst einmal der Frage der Selbstregulation bei der Internetnutzung gewidmet. Sind da auf gute Ideen gekommen, angeregt durch die Gruppendiskussion. Dann haben wir erste Vorstudien gemacht zur Testung des Materials, haben dann die entsprechenden Szenarien und Fragen ausgewählt, vor dem Hintergrund der Daten und der Güte der Szenarien, was uns durch die Daten verraten wurde. Und dann haben wir in einer größer angelegten Hauptstudie das Instrument evaluiert und geprüft, ob es wirklich auch dazu imstande ist, die Selbstregulation und das Nachdenken über die Selbstregulation anzuregen.“