Unsere Preisträgerinnen und Preisträger
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Campusradio-Preises 2022 stehen fest. Wir gratulieren ganz herzlich und bedanken uns für die innovativen, einfallsreichen und hörenswerten Audiobeiträge.
Podcast

Die Gewinnerinnen sind Miriam Jagdmann und Lina Wiggeshoff von eldoradio* mit ihrem Beitrag "Hereinspaziert! - Der WG-Podcast auf eldoradio*".
Das sagt die Jury:
In ihrem Podcast „Hereinspaziert!“ nehmen uns Miriam Jagdmann und Lina Wiggeshoff mit in ihren WG-Alltag. Sie erzählen unterhaltsame Geschichten, die sie gemeinsam erlebt haben, und geben Tipps für das Zusammenleben in einer WG. Miriam und Lina schaffen es durch ihre authentische und sympathische Art, dass sich die Hörerinnen und Hörer zeitweise selbst wie ein Teil der Wohngemeinschaft fühlen. Dies erzeugen sie vor allem dadurch, dass sie die Hörerinnen und Hörer live mitnehmen, wenn sie beispielsweise spontan die neuen Nachbarn mit dem Mikrofon besuchen. Wir erleben die Nervosität und die Freude der beiden und lernen, dass es sich immer lohnt, mutig zu sein und neue Kontakte zu knüpfen. Dieser Podcast ist kurzweilig, unterhaltsam und macht einfach nur Spaß. Außerdem nehmen sie anderen Studierenden durch ihre Erfahrungen und Geschichten möglicherweise die Angst vor einem WG-Leben. Das halten wir für preiswürdig. Die Jury ist sehr gerne in diesen Podcast „hereinspaziert“ und möchte noch viele weitere Folgen bleiben.
Musiksendung

Die Gewinner sind Anne Waack und Philipp Westermayer von Radio Q mit ihrer Sendung "Qornern - Das Hip Hop Magazin".
Das sagt die Jury:
„Qornern“ ist eine Hip-Hop-Sendung ohne aufgesetzte Attitüde. Anne Waack und Philipp Westermayer wollen nicht cooler sein als die Musiker. Sie sind keine arroganten Insider, sondern sie moderieren mitten aus der Hip-Hop-Community. Sie lieben einfach die Musik und haben ihren Spaß vor dem Mikrofon. Zum Beispiel beim „Release Rodeo“, bei dem sie sich gegenseitig neue Tracks vorspielen. Wir haben genauso viel Spaß beim Zuhören. Und wir erfahren eine Menge über die Musik, auch über die sorgfältig produzierten Beiträge aus dem Team. Diese Kombination aus Lockerheit und Kompetenz möchte die Jury mit dem Campusradio-Preis auszeichnen.
Wissenschaft

Der Gewinner ist Florian Krupka von Kölncampus mit seinem Beitrag "Die lokale Perspektive - Wie wirkt sich der Klimawandel in Köln aus? ".
Das sagt die Jury:
Seit Jahrzehnten berichten Medien über die drohende Klimakatastrophe. Trotzdem erscheint sie vielen Rezipienten abstrakt und weit weg. Florian Krupka schafft es in unter fünf Minuten, die Auswirkungen der Klimakatastrophe ganz konkret für Mensch und Natur in der Stadt zu erklären. Wenn Köln so eine Hitze wie in San Marino bekommt, wenn Starkregen wie der von 2021 vom Jahrhundertereignis zum Zwei-Jahres-Ereignis wird und wenn 30 neue Tierarten, darunter die krankheitsübertragende Tigermücke, erwartet werden, dann schafft er einen Blick in die Zukunft, der zugleich aufklärt und auf die bedrohliche Entwicklung aufmerksam macht. Diese Leistung hat die Jury in der Kategorie Wissenschaft überzeugt.
Hochschule

Der Gewinner ist Niklas Treppner von Hertz 87.9 mit seinem Beitrag "Barrieren im Kopf".
Das sagt die Jury:
Wie sieht die Arbeit der Experteninnen und Experten für Barrierefreiheit an der Universität Bielefeld aus? Vermutlich ist das keine Frage, die Studierenden auf der Hand liegt. Trotzdem schafft es Niklas Treppner, die Zuhörenden gekonnt über einen winzigen Alltagsmoment neugierig auf das Thema zu machen und nimmt sie direkt mit auf einen Gang über das Gelände der Universität mit einem Experten. Niklas Treppner und seine Hörerinnen und Hörer erfahren und erleben, wie komplex, aber auch widersprüchlich Barrierefreiheit sein kann – diese aber vor allem schon im Kopf beginnt. Am Ende schafft Niklas Treppner mit seinem Beitrag einen empathischen Zugang zu einem Teil der Hochschulwelt, der bisher zu wenig beachtet wurde. Besonders gelungen sind die Auswahl der O-Ton-Gebenden, die Reportage-Elemente vor Ort sowie der passende Einsatz der Musik – verbunden mit Niklas‘ Gedanken während der Begleitung. Die natürliche Wortwahl und Sprechweise nehmen die Hörerschaft dahingehend mit, dass gemeinsam mit dem Autor ausprobiert, gelernt und gestaunt werden kann. Der Beitrag kommt ohne erhobenen Zeigefinger, aber auch ohne Mitleid aus. Stattdessen lebt der Beitrag von Neugierde und Natürlichkeit. Das hat die Jury überzeugt und begeistert.
Kollegengespräch

Die Gewinnerin ist Lea Hollender von eldoradio* mit ihrem Beitrag "Sterilisation bei jungen Frauen".
Das sagt die Jury:
Mit ihrer Recherche zur Sterilisation bei jungen Frauen hat sich Lea Hollender ein bisher wenig beleuchtetes und zugleich intensives Thema ausgesucht. Es führt direkt zu sehr grundlegenden Fragen nach Selbstbestimmung, der Gestaltung des eigenen Lebens und Erwartungshaltungen der Gesellschaft. Mit starken emotionalen Tönen ihrer Gesprächspartnerinnen und den Schilderungen ihrer Erlebnisse aus der Recherche gelingt es Lea Hollender in ihrem Kolleginnengespräch eindrucksvoll, diese vielen Dimensionen des Themas aufzuzeigen. Das Gespräch ist klar strukturiert, ihre Präsentation ist angenehm unaufgeregt und doch sehr persönlich. Sie nimmt verschiedene Perspektiven ein, liefert klare Informationen zum Thema und stellt ihrer Protagonistin genau die richtigen Fragen. So ist dieses Kolleginnengespräch aus Sicht der Jury absolut preiswürdig.
Moderation

Der Gewinner ist Malte Harzem von eldoradio* mit seiner Sendung "Schorle - Der Nachmittag in eldoland*".
Das sagt die Jury:
Wer Malte Harzem am Mikrofon zuhört, der will weiter zuhören. Er ist wach, lebendig, dabei ausgeruht und souverän – und all das auch dann, wenn die Technik mal nicht so will wie der Moderator. Wenn Malte Harzem moderiert, dann präsentiert er natürlich und unaufgeregt. Er trifft stets den richtigen Ton und die richtige Ansprechhaltung, klebt nicht am Skript und fast meint man, man säße ihm gegenüber, wenn er spricht. So viel natürliche Professionalität hat in den Augen und Ohren der Jury einen Campusradio-Preis verdient.
Sonderpreis der Campusradio-Preis-Jury

Die Gewinner sind Matteo Busch und Matthias Münzel von Hertz 87.9 mit ihrem Beitrag "Hertz Reloaded (Extended Directors Cut)".
Das sagt die Jury:
Dass Matteo Busch und Matthias Münzel „geistig eins“ und „auf derselben Spektralebene“ unterwegs sind, wie es in der Personenbeschreibung steht, war definitiv Voraussetzung für diese Produktion. Künstliche Intelligenz in der Audioproduktion ist ein äußerst reeller Anlass für die skurrile und unterhaltsame Reise, auf die uns das Redaktionsteam von Hertz 87.9 hier mitnimmt. Wie talentiert und präzise imitiert und parodiert wird, ist beeindruckend. Der Meta-Blick auf die Medienwelt – gespickt mit angenehm selbstironischen Einschüben – bildet den Rahmen für kreative und kritische Zugänge zu den verschiedenen Formaten. Die gesamten 89 Minuten des „Extended Directors Cut“ sind mit viel Herzblut, äußerst detailverliebt und mit technisch hohem Anspruch produziert. So ist ein mutiges Satire-Hörspiel entstanden, das der Jury in dieser Qualität und Ausprägung selten begegnet ist und definitiv einen Sonderpreis verdient. Was für ein grandioses und schräges Stück Radiokunst!
Anerkennungspreis

Die Gewinner sind Shahrzad Golab und Tobias Oetzmann von Radio Q mit ihrem Beitrag "Die Stimmen von Studierenden aus der Ukraine".
Das sagt die Jury:
Es gibt Ereignisse, da fühlt sich alles falsch an, was man sagen möchte. Und ein Angriffskrieg mitten in Europa ist so ein Ereignis. Was soll man auch sagen, wenn Raketen in Kindergärten einschlagen? Diese Frage stellte sich auch Radio Q – und entschied sich, denen eine Stimme und Sendezeit zu geben, deren Heimat angegriffen wird. In Zusammenarbeit mit dem „Stud Radio“ aus Lviv liefen die Stimmen ukrainischer Studierender als Trailer im Programm von Radio Q und wurden auf Instagram geteilt. Eine Idee, die in ihrer Einfachheit und Klarheit ihre volle Wucht entfaltet und ein abstraktes, fernes Thema wie den Krieg plötzlich real, nah und emotional erfahrbar macht. Auch das kann Radio. Und das verdient Anerkennung.
Anerkennungspreis

Die Gewinnerin ist Rebekka Tempel von CT das radio mit ihrem Beitrag "TT - Isle of Man".
Das sagt die Jury:
In ihrer Reportage über das jährliche Motorradrennen „TT Isle of Man“ begeistert Rebekka Tempel die Jury mit ihrer liebevollen Erzählart, bildlichen Beschreibungen und tollen O-Tönen. Rebekka führt ihre Hörerschaft mitten ins Geschehen, gibt Hintergrundinformationen und schafft so einen auch handwerklich sehr schönen, lebendigen und runden Beitrag. Für diese gelungene Reportage erhält Rebekka Tempel einen Anerkennungspreis der Jury.
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