Unsere Preisträgerinnen und Preisträger
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Audiopreises 2022 stehen fest. Wir gratulieren ganz herzlich und bedanken uns für die innovativen, einfallsreichen und hörenswerten Audiobeiträge.
Recherche
Der Gewinner ist Tobias Fenneker von Radio Hochstift mit seinem Beitrag Fünf Jahre Anonyme Hinweise.
Dieser Preis wird vom vom Deutschen Journalisten-Verband Landesverband Nordrhein-Westfalen (DJV NRW) gestiftet.
„Jeder Skandal fängt im Lokalen an.“ Das sagt ein ausgewiesener Rechercheprofi und lobt damit die Erfolgsgeschichte der anonymen Hinweise bei Radio Hochstift. Als Redakteur Tobias Fenneker im Jahr 2017 die Rubrik initiierte, wurde sie von Kritikern mild belächelt. Doch fünf Jahre später haben mehr als 500 Menschen im Kreis Hochstift das Formular auf der Homepage ihres Lokalradios genutzt und anonym auf Missstände, Lügen oder Diskriminierungen hingewiesen - im Vertrauen, dass sie mit ihren Geschichten bei der Redaktion ihres Lokalradios in guten Händen sind.
Selbstverständlich ließen sich nicht alle Hinweise verfolgen, und so manche Recherche verlief im Sande. Aber Dutzende von Geschichten konnten aufgeklärt und im Programm öffentlich gemacht werden. Und die Berichterstattung zeigte Wirkung vor Ort oder zog in einigen Fällen auch größere Kreise bis in überregionale Medien oder auch in den Landtag.
Im Begleittext zur Audiopreis-Bewerbung heißt es, dass dieses Hörer-*innen-Angebot der Redaktion alles abverlangt habe. Die Jury sagt: Hochachtung für dieses außergewöhnliche Engagement. Der Einsatz hat sich gelohnt, hat vielen Menschen Mut machen und helfen können. Radio Hochstift zeigt vorbildhaft, was lokaler Journalismus bewegen, bewirken und verändern kann! Herzlichen Glückwunsch!
Leben, Service, Wissen
Die Gewinnerinnen und Gewinner sind Angela Wegener, Michael Brockordt und Laura Mertens von Radio Wuppertal mit ihrem Beitrag Der BUGA-Thementag.
Dieser Preis wird vom Verband der Betriebsgesellschaften in NRW e. V. gestiftet.
„Was ist eigentlich eine Bundesgartenschau?“ fragte Radio Wuppertal und ließ mit einem Thementag im Vorfeld des Bürgerbegehrens zur BUGA 2031 dieses Event für die Wuppertaler lebendig werden. Vielschichtig, facettenreich, hörernah und von den unterschiedlichsten Standpunkten aus hat das Radio Wuppertal-Team das Thema bearbeitet. Auch die Ängste und Befürchtungen der Wuppertalerinnen und Wuppertaler wurden aufgenommen und hinterfragt. So bekamen die Hörerinnen und Hörer ein beeindruckend umfassendes Informationspaket präsentiert, das ihnen bei der Entscheidungsfindung für oder gegen die BUGA-Bewerbung half, sich eine differenzierte Meinung zu bilden. Einfach lokale Kompetenz par excellence.
Dabei schöpfte das Redaktionsteam des Senders auch die Format-Optionen aus: Der BUGA-Tag bestand aus Beiträgen, Kollegengesprächen, Interviews, Kommentaren, Umfragen und einem Quiz zur möglichen BUGA 2031. Keine Frage - Radio Wuppertal stellte mit dem BUGA-Thementag einen herausragenden und gleichzeitig lebensnahen Mix aus Information, Orientierung und Mehrwert für seine Hörerinnen und Hörer zusammen. Der Bürgerentscheid für die BUGA 2031 fiel im Übrigen genauso positiv aus wie das Votum der Jury für den Audiopreis 2022 im Bereich Leben, Service und Wissen. Herzlichen Glückwunsch!
Vor Ort
Die Gewinnerinnen sind Gesa Born und Anja Wölker von der Westfalenpost mit ihrem Podcast Die Jahrhundertflut – Ein Jahr nach der Katastrophe.
Dieser Preis wird vom vom Verband Lokaler Rundfunk in NRW e. V. gestiftet.
Eine riesige Katastrophe, hochemotionale O-Töne, eine ganz junge Stimme - das ist die Mischung des Podcasts der Westfalenpost: „Die Jahrhundertflut – Ein Jahr nach der Katastrophe“ von Volontärin Gesa Born und Audio-Redakteurin Anja Wölker. In fünf Folgen mit einer Länge zwischen 30 und 40 Minuten schildern die beiden, wie ihre Region (genauer die Stadt Hagen und das Sauerland) am 14. Juli 2021 von der Flut getroffen wurde, was das mit den Menschen gemacht hat und wie es danach weiter gehen kann und muss.
In ihrer Bewerbung zum Audiopreis steht: „Wir geben der Aufarbeitung der Flutkatastrophe die Aufmerksamkeit, die sie verdient. Es ist ein Versprechen, dass die Betroffenen nicht in Vergessenheit geraten. Wir fragen nach, wie unsere Region die Katastrophe verarbeitet und richten gleichzeitig konstruktiv den Blick nach vorne. Wir zeigen auf, wie sich Probleme, die unter anderem durch das globale Phänomen des Klimawandels verursacht werden, im Lokalen zeigen – aber auch, wie daran gearbeitet wird, diesen mit Lösungen vor Ort zu begegnen.“
Dieses Versprechen an ihre Protagonisten und den Anspruch an sich selbst haben sie mit diesem Podcast eingelöst. Und außerdem noch ausführlich über ein Ereignis berichtet, das ihr Verbreitungsgebiet weit über die Aktualität des Tages beschäftigt hat und noch lange beschäftigen wird. Das verdient den Audiopreis 2022 - herzlichen Glückwunsch!
Preis der evangelischen und katholischen Kirche
Der Gewinner ist Timo Fratz von Radio Bielefeld mit seinem Beitrag Die Flucht nach Bethel – Swetlanas Geschichte.
Dieser Preis wird von den evangelischen Kirchen und der katholischen Kirche gestiftet.
Krieg, Flucht und Neuanfang: Timo Fratz macht am Schicksal einer Familie anschaulich und fühlbar, was Menschen aus der Ukraine durchmachen, die wegen des Krieges ihre Heimat verlassen. Mit bewegenden Details und sehr guten O-Tönen schildert er in seinem vielschichtigen Radio-Feature, wie die alleinerziehende Mutter Swetlana mit ihren beiden Kindern die Stadt Kaniw verlässt und unter teils dramatischen Umständen nach Bielefeld-Bethel flieht.
Doch dabei lässt er es nicht bewenden: Ein besonderes Augenmerk legt der Autor auf das Thema Behinderung. Swetlanas 14-jährige Tochter Viktoria ist gelähmt und hat auch geistige Einschränkungen. Seit ihrem fünften Lebensjahr kam siedier Hochhaus-Wohnung ohne Fahrstuhl praktisch nicht verlassen. Fratz beleuchtet kritisch den Umgang mit Behinderung in der Ukraine und lässt zu den Missständen auch Bethel-Chef Pastor Ulrich Pohl zu Wort kommen.
Die Geschichte weckt Emotionen – und macht Hoffnung: Der Ausblick auf professionelle Hilfe und Förderung ihrer Tochter lässt Swetlana ihren Verbleib in Deutschland ins Auge fassen. Diese Geschichte, die niemanden kalt lässt, hat den Preis der evangelischen und katholischen Kirche verdient. Herzlichen Glückwunsch!
Sozialpreis
Die Gewinnerin ist Simone Niewerth von Radio Lippe Welle Hamm mit ihrem Beitrag Unsere Kinder haben ein Recht auf ein gutes Zuhause - aus dem Leben einer Pflegefamilie mit vier Kindern.
Dieser Preis wird von der Freie Wohlfahrtspflege NRW gestiftet.
Was bedeutet Familie? Simone Niewerth nimmt die Hörerinnen und Hörer mit ins Leben einer Pflegefamilie. "Unsere Kinder haben ein Recht auf ein gutes Zuhause" gibt einem wichtigen Thema eine Bühne, das viel zu selten eine bekommt. Fremden Kindern in meiner Familie ein neues Zuhause geben? Unvorstellbar? Der Beitrag macht es greifbar und gibt einem schweren Thema eine erfrischende Leichtigkeit. Lebendig, emotional und zugleich mit dem Blick auf die Hintergründe und Unterstützungsstrukturen:
Ein rundum gut gebauter Beitrag, der die Möglichkeiten des Radios optimal nutzt und die Chance der Serie dramaturgisch voll ausschöpft, um die unterschiedlichen Facetten des Themas immer wieder neu zu beleuchten. Herzlichen Glückwunsch!
Moderation
Die Gewinnerin und der Gewinner sind Jenny Weißenfels und Sebastian Poullie von Radio Leverkusen mit ihrer Sendung Mein Morgen, Jenny Weißenfels und Sebastian Poullie.
Dieser Preis wird von ANTENNE NRW GmbH & Co. KG. gestiftet.
Das Moderationsteam dieser Sendung gibt ihrer Stadt im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme und überzeugte die Jury mit ihrer Schlagfertigkeit, Haltung und Verbindlichkeit. Sie zeigen redegewandt Verständnis für die Belange ihrer Hörerinnen und Hörer, bieten dabei sehr gutes Entertainment und schaffen gleichzeitig die wichtige Balance, auch schwierigen Themen die nötige Relevanz und Tiefe zu geben.
Besonders überzeugt hat die Jury die Authentizität der Radio-Persönlichkeiten, die auf einer starken Erzählkultur fußt. Jenny Weißenfels und Sebastian Poullie sind nicht nur morgendliche Begleiter für viele Leverkusenerinnen und Leverkusener. Sie sind Journalistin und Journalist, Entertainerin und Entertainer und 2022 das beste Moderationsteam. Herzlichen Glückwunsch zum Audiopreis!
Unterhaltung
Der Gewinner ist Sven Jaworek von Radio Bonn/Rhein-Sieg mit seiner Sendung Sven Jaworek´s Wochenabrechnung.
Es ist Freitag, das Wochenende naht – Zeit für gute Laune, auch wenn die Woche anstrengend und die Themen der Woche wenig Anlass zur Erheiterung gegeben haben. Immer freitags geht Sven Jaworek mit seiner unterhaltsamen „Wochenabrechnung“ auf Sendung. Seine Reihe zeichnet sich durch eine wohltuende Leichtigkeit aus. Die Hörerinnen und Hörer von Radio Bonn/Rhein-Sieg fliegen quasi durch die Themen der Woche. Jaworek kombiniert gekonnt O-Töne der Woche mit kreativen Kurztexten. Er greift dabei auf das gesamte Repertoire zurück, das gute Unterhaltung ausmacht: Wortwitz, Ironie, Flow, Schärfe, Lockerheit – und wenn nötig auch schon mal eine Spur Zynismus. Jaworeks Themen reichen von der Weltpolitik über ”Klatsch und Tratsch” bis hin zu regionalen Nachrichten. Das verbindet die Hörerinnen und Hörerinnen mit ihrem Sender und schafft ein Gefühl von Heimat, ohne provinziell zu sein.
Jaworek hat mit der „Wochenabrechnung“ ein Format mit Tempo und Witz kreiert, das die Jury aus voller Überzeugung mit dem Audiopreis 2021 in der Kategorie „Unterhaltung“ auszeichnet. Herzlichen Glückwunsch!
Respektvoller Umgang im Netz
Die Gewinnerinnen und Gewinner sind Julia von Esmarch, Christine Becker, Barbara Constanzo, Dominik Hennes (Weber Shandwick) und Jessica Pohl (Weber Shandwick) mit der 2. Staffel ihres Podcasts Digital Crime - Wenn Worte zur Waffe werden von der Deutschen Telekom AG.
Der Ton in den sozialen Medien ist rau – und nicht nur, wenn es um politisch aufgeladene Themen wie die Corona-Maßnahmen geht. Auch für persönliche Angriffe ist die Anonymität, die Social Media bietet, ein Beschleuniger. Schon im Wortsinn ist es angelegt: Soziale Medien sollen uns über Grenzen hinweg vernetzen. Dochoft ist genau das Gegenteil der Fall: Hatespeech, Cybermobbing und Shitstorms sind ein Produkt eben dieser Medien. Menschen werden ausgeschlossen und beleidigt – das soziale Netz baut auch soziale Hürden ab.
Dass bestimmte gesellschaftliche Gruppen die negativen Seiten des Internets deutlicher erfahren als andere, zeigt die zweite Staffel des Podcasts „Digital Crime“. „Wenn Worte zur Waffe werden“ heißt sie und gibt den Menschen eine Stimme, die von Hatespeech im Internet besonders betroffen sind. Ein junger Trans-Mann, der anderen mit seiner Geschichte Mut machen möchte und dafür zur Zielscheibe von Hass und Spott wird. Eine Journalistin, die Frauenhass im Internet zu spüren bekommt. Dabei gibt der Podcast – geführt von Moderatorin Mag – nicht nur den sehr persönlichen Geschichten der Betroffenen Raum. Expertinnen und Experten gehen darauf ein, wo juristische Grenzen liegen und wie man gegen Hass und Hetze im Netz vorgehen kann.
Der Podcast ist exzellent produziert und wirft einen differenzierten Blick auf das Thema Hass im Netz. Dabei finden die Produzentinnen und Produzenten eine gute Balance zwischen emotionalen O-Tönen und persönlicher Betroffenheit auf der einen und erklärenden Elementen und sachlichem Mehrwert auf der anderen Seite. Wir freuen uns, den Podcast auszuzeichnen, da die Produktion und Recherche einen großen Mehrwert für das Thema der Kategorie „Respektvoller Umgang im Netz“ leisten.
Werbekampagne: Einzelspot oder Serie
Die Gewinnerin und der Gewinner sind Kristin Wegner und Dirk Suhrborg mit seinem Spot Lust auf Abenteuer / Zoohören.
Der Spot wurde von der Schulte & Enkmann Medien-Service GmbH produziert und vom Zoo Krefeld in Auftrag gegeben.
Dieser Preis wird vom von der SpotCom GmbH & Co. KG gestiftet.
Wie inszeniert man Lust auf Abenteuer beim Hörer der glaubt, die Sache bereits in- und auswendig zu kennen?
Ein bekanntes Bild kann durch einen Perspektivwechsel vollkommen neu entdeckt werden. Genau das ist dem Zoo Krefeld gelungen. Sehr gekonnt legen die Macher zuerst eine falsche Fährte., Die Hörerinnen und Hörer wähnen sich bereits im Dating-App Dschungel, doch als sie wieder sanft herausgeführtwerden, erleben sie den Zoo und seine Bewohner plötzlich aus einer ganz neuen perspektive. Eine clevere Idee, schön getextet und gut produziert. Lust auf Abenteuer im Zoo Krefeld entfacht diese Kampagne auf jeden Fall. Herzlichen Glückwunsch an die Menschen, die dieses Konzept erdacht und realisiert haben.
Promotion
Die Gewinnerinnen sind Tanja Bringmann,Claudia Nowak, mit ihrer crossmedialen Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit mit Yello Strom und dem Gewinnspiel Tiny-House
Die Kampagne wurde von Jens Schröder von der Agentur Media Generation entwickelt und von der HSG Hörfunk Service GmbH in Auftrag gegeben.
Dieser Preis wird von radio NRW gestiftet.
„Nachhaltig leben? Finde ich super. Fang du schon mal an.“ So oder ähnlich geht es uns mit vielen Themen, die Veränderung bedeuten. Neimand möchte den ersten Schritt machen und folglich passiert nichts. Die sieben Sender der Rheinland Kombi Köln haben das anders gemacht. Sie haben die Hörer Neuland betreten lassen, indem sie nicht nur ein wichtiges Zeitgeist-Thema zusammen mit einem starken, passenden Energiepartner wie Yello in einer crossmedialen Kampagne platziert haben, sondern dazu auch sehr viele Menschen am Radio und über soziale Netzwerke aktiviert haben – und so den Spaß an nachhaltigem Leben erlebbar gemacht haben.
Das beweist, was Radio kann: Wichtige Themen mit einem Partner ins Rollen zu bekommen. Viele begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden diese Erlebnisseverbreiten und dabei sicher auch die Radiostationen erwähnen. Eine nachhaltige Aktion für viele, die deshalb mit dem ersten Preis belohnt wird. Herzlichen Glückwunsch an die Menschen mit der Idee und an die vielen anderen, die diese Umsetzung möglich gemacht haben.
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